Wenn in der Schule die technische Ausstattung der SuS sowie ihre Lernbedingungen zuhause bekannt sind, können Voraussetzungen geschaffen oder Unterrichtskonzepte entsprechend angepasst werden. Fehlt die technische Ausstattung, dann kann nach Unterstützungsmöglichkeiten gesucht werden, wie z. B. durch den Förderverein, staatliche Förderpakete (Digitalisierungspakt/Corona-Erweiterung) oder Ausbildungsbetriebe.
Auch bei schwierigen häuslichen Lernbedingungen kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
Bei Auszubildenden besteht oft das Problem, dass die Betriebe ihnen keine oder nur sehr wenig freie Zeit für die Bearbeitung schulischer Aufgaben zur Verfügung stellen. Das muss mit den Betrieben besprochen und einheitlich geregelt werden. Berufsschulklassen können nicht beschult werden, wenn die Auszubildenden keine freien Zeiten für den Präsenz- und Distanz-Berufsschultag erhalten.
So früh wie möglich sollten die technische Ausstattung und die Lernbedingungen abgefragt werden.
Die Schule bzw. der Schulträger muss es ermöglichen, dass alle SuS Zugang zu technischen Mindestvoraussetzungen im Hard- und Softwarebereich erhalten.
Abfragen können per Fragebogen in analoger und/oder digitaler Form erfolgen. Eine mögliche digitale Abfrage mit der Aktivität Abstimmung könnte über Moodle™ z. B. so aussehen:

Die Abstimmung in Moodle™ kann anonym gestaltet werden, sodass die SuS nicht die Antworten der anderen Lernenden sehen können. Die LuL können aber schülerbezogen die Informationen sehen und sich diese auch herunterladen.
Leider ist in sehr vielen Schulen die technische Ausstattung der Klassenräume, der SuS sowie der LuL noch unzureichend. Vielerorts fehlt außerdem leistungsstarkes WLAN. Auch die Lernbedingungen in den Familien sind sehr unterschiedlich.

Bei fehlender technischer Ausstattung zuhause, können die SuS evtl. durch die Moodle™-App Zugriff auf die Kurse erhalten. Ein Smartphone ist in den meisten Familien vorhanden. In der Moodle™-App können alle Kinder der Familie an einem Handy mehrere Accounts anlegen. Als Notlösung dürfte das gehen, für die Zukunft muss aber eine andere Lösung gefunden werden. Zu bedenken ist hier, dass in der Moodle™-App nicht alle Plugins gut funktionieren.
Gruppen bilden
Um jederzeit in hybrides Lernen wechseln zu können, sollten vorab schon Gruppen gebildet werden. Je nach zugelassener Gruppengröße sollte die Klasse in zwei bis drei Teams geteilt werden. Dabei können zum einen pädagogische Kriterien zur Anwendung kommen, wie z. B. das Leistungsniveau oder das Geschlecht. Zum anderen sollten die SuS vorab die Möglichkeit bekommen, ihre Präferenzen zu nennen, wie z. B. Freundschaften, außerschulische Kontakte, Wohnort, Fahrgemeinschaften, gleicher Ausbildungsbetrieb etc.
Danach können (Lern-) Gruppen gebildet werden, die abwechselnd in Präsenz- und Distanzphasen gehen.
Eine weitere Möglichkeit können hybride Teams sein. Aus jeder Gruppe geht die eine Hälfte in den Präsenzunterricht und die andere Hälfte in den Distanzunterricht. Innerhalb des Teams können sich die SuS dann gegenseitig helfen und über die Inhalte austauschen.

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Hybrides Lernen mit Moodle” – ein Werk von Tanja Kräwinkel, das dir hilft, hybrides Lernen mit der Lernplattform Moodle zu gestalten. Dabei werden nicht nur die Grundlagen von Moodle erklärt, sondern auch viele Erklärfilme verlinkt, die Beispiele und Inspiration für den Unterricht bieten. Das Buch ist somit sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet, die Ideen für eine Verbindung von Präsenz- und Distanzunterricht mit Moodle suchen.
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