Die Media Richness Theory gehört nach obiger Abbildung zu den Theorien der Medienwahl und besagt, dass „die Informationsverarbeitungsleistung in einem medienvermittelten Kommunikationsprozess zwischen Individuen oder innerhalb einer Gruppe umso höher ist, je besser das Medium eine zur Anforderung der gestellten Aufgabe […] passende Reichhaltigkeit der vermittelten Informationen gewährleistet“ (Boss, 2008, S. 33).
Reichhaltigkeit meint dabei den „Grad, in dem sie das Verständnis für ein Thema in einem bestimmten Zeitintervall ändern kann“ (ebenda), beeinflusst wird sie dabei von mehreren Faktoren, die die Möglichkeiten der Kommunizierenden beeinflussen: Unmittelbarkeit des Feedbacks, Personalisierbarkeit, mögliche Bandbreite der Sprache (ebenda). Schmitz und Fulk (1991) untersuchen in ihrer Studie Organizational colleagues, media richness, and electronic mail: a test of the social influence model of technology use die mediale Reichhaltigkeit verschiedener Medien. Hierfür wurde die Kommunikation von fünf engen Kommunikationspartner:innen sowie einem/einer Supervisor:in in einem Forschungszentrum ausgewertet. Dabei ergab sich die folgende Abstufung der Reichhaltigkeit: Computerausdruck: 2,5 (SD = 1,3); Text (Maschinenschrift): 3,3 (SD = 1,1); E-Mail (3,5 (SD = 0,9); Text (Handschrift): 3,6 (SD = 0,9); Telefon: 3,8 (SD = 0,8); face-to-face = 4,4 (SD = 0,9).
Die dargestellte Reihenfolge deckt sich mit der Veröffentlichung von Daft und Lengel (1986), den beiden Begründern der Theorie. „Die face-to-face-Kommunikation wird als Königsweg zur Reduktion von Mehrdeutigkeit angesehen“.

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
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