Der deutsche Begriff Kommunikation ist abgeleitet vom lateinischen Ausdruck communicatio, der mit Mitteilung übersetzt werden kann.
Je nach Forschungsdisziplin wird Kommunikation verschieden aufgefasst: Die Informationstechnik definiert sie als Informationsaustausch zwischen Sender:in und einem Empfänger:in mittels bestimmter Zeichen und Codes (Schäfers 1998:176). Der handlungstheoretische Kommunikationsbegriff beschreibt Prozesse, „in denen sich Individuen als denkende, sprechende, empfindende und handelnde Personen zueinander in Beziehung setzen“ (ebenda). Die Systemtheorie wiederum fasst Kommunikation auf als Verknüpfungen von Ereignissen innerhalb sozialer Systeme sowie zwischen Systemen und ihrer Umwelt, hergestellt durch Sprache oder generalisierte Kommunikationsmedien (ebenda). Diesen Definitionen gemeinsam ist zum einen die Tatsache, dass mindestens zwei Personen benötigt werden, damit Kommunikation überhaupt stattfinden kann. Des Weiteren sind nach Six (2007) sechs Bestimmungsstücke in Kommunikation typischerweise feststellbar, dargestellt in folgender Abbildung:

CC BY-SA Christian Pfliegel
Im Lauf der Geschichte der Menschheit war Kommunikation immer wieder Wandlungen unterworfen: Ursprünglich war nur face-to-face-Kommunikation möglich, seit Beginn der Industrialisierung wurde diese Form zunehmend durch technische Hilfsmittel gleichzeitig ergänzt und abgelöst. Durch Corona hat die Digitalisierung der Kommunikation während der letzten Monate noch stark an Bedeutung gewonnen. Dabei ist noch nicht absehbar, welchen dauerhaften Einfluss diese Entwicklung in der Zeit nach Corona haben wird.
Kommunikationsmedien veränderten die Art und Weise, wie sich die Menschen mitteilen. Buch, Zeitung, TV und Radio waren reine Überträger von Informationen, die Kommunikation nur in eine Richtung ermöglichten. Ein Wandel setzte mit der Erfindung des Telefons ein, die NeuenMedienschließlich veränderten die Art und Qualität der Kommunikation von Grund auf. Auch der Bereich Bildung ist hiervon nicht ausgenommen, in allen Schulformen, angefangen von der Grundschule bis hin zu den Hochschulen, war der Einfluss schon lange vor Lockdown und Homeschooling massiv: Online-Unterricht, der Austausch mit Lehr- und Lernpartner:innen mit Hilfe sozialer Netzwerke oder das Nachschlagen von Faktenwissen innerhalb kürzester Zeit an jedem Ort der Welt sind nur einige Beispiel hierfür.
Im Gegensatz zu traditioneller Kommunikation läuft die Kommunikation hierbei weniger face-to-face ab, zumeist läuft sie via Computer. Der enorme Wachstum des Internets, und damit der Bedeutungszuwachs von computervermittelter Kommunikation wird in folgender Abbildung dargestellt:

Das vorliegende Kapitel hat das Ziel, die Besonderheiten computervermittelter Kommunikation (CvK) auszuarbeiten und den Einsatz von Bildungstechnologie zu diskutieren.

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
Das Handbuch gibt allen Menschen, die bisher selbst wenig Erfahrung in der Durchführung von Online-Veranstaltungen haben, Werkzeuge, Tipps und Tricks an die Hand für einen guten Einstieg in die digitale Bildung. Vom Einladungsschreiben, über die Technik, bis hin zur Planung und Konzeption auch großer Veranstaltungen.
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