Für Online-Veranstaltungen reicht in der Regel eine Kamera, entweder eine integrierte oder eine externe Webcam. Für Hybride- oder Präsenzveranstaltungen werden jedoch schnell mehrere Kameras und mehrere Kamerapositionen benötigt: eine für die Teilnehmer:innen, eine für die Moderation eine für die Referent:innen. Dies kann entweder über mehrere Kameras gelöst werden oder mit einer sog. PTZ Kamera. Die Besonderheit einer solchen Kamera liegt darin, dass sie einen dreh- und schwenkbaren Kamerakopf hat, der auf verschiedene Positionen programmiert werden kann. Die Steuerung erfolgt per App, Software oder Fernbedienung. Ein weiterer Vorteil ist auch bei den Kameras, dass nicht nur USB-Kabel verwendet werden können, die bzgl. Länge limitiert sind: Je nach Ausführung der Kamera kann diese per LAN, per SDI oder mit anderen Anschlüssen mit dem Rechner verbunden werden; auch lange Wegstrecken in großen Räumen sind damit kein Problem.

Foto: CC BY-SA Christian Pfliegel
Auch bei den Kameras gibt es eine große Preisspanne, Kosten von 300 Euro bis mehrere Tausend Euro können anfallen.
Ich selbst arbeite mit der Bolin PTZ VCC Series 2 (Preis: ca. 1.000 Euro). Es handelt sich dabei um ein Modell für fortgeschrittene Einsteiger:innen, gekauft habe ich die Kamera aus folgenden Gründen:
- Da das Streaming von Veranstaltungen nicht mein Kerngeschäft ist, habe ich mir selbst ein Preislimit von 1.000 Euro gesetzt. Wie geschrieben, preislich und bzgl. Qualität ist das Limit bei Kameras nach oben offen ….
- Die Kamera kann sechs Kamerapositionen speichern. Dies ist in der Regel bei meinen Settings mehr als ausreichend. Die Programmierung der Positionen kann sehr einfach ohne extra Software über die mitgelieferte Fernbedienung vorgenommen werden. Dies bereitet auch Kolleg:innen, die keine bis wenige Erfahrungen mit Kameratechnik haben, keine Probleme.
- Die Kamera kann sowohl per SDI-Kabel (große Längen möglich!), als auch per USB und LAN angeschlossen werden. Beim Anschluss mit USB wird die Kamera per Plug&Play einfach als Webcam erkannt, was eine maximale Flexibilität gewährleistet, da sie einfach an jeden Rechner angeschlossen werden kann.
- Der 10fache optische Zoom ist für meine Zwecke mehr als ausreichend, da ich in der Regel eher aus kleinen Räumen übertrage.
Die Kamera ist nicht sehr groß/schwer und kann damit von mir auf einem normalen Fotostativ betrieben werden (Standardgewinde).

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
Das Handbuch gibt allen Menschen, die bisher selbst wenig Erfahrung in der Durchführung von Online-Veranstaltungen haben, Werkzeuge, Tipps und Tricks an die Hand für einen guten Einstieg in die digitale Bildung. Vom Einladungsschreiben, über die Technik, bis hin zur Planung und Konzeption auch großer Veranstaltungen.
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