Für Open Educational Resources gibt es kein zentrales Repositorium, an dem alle Materialien mit einem Klick zu finden sind, auch wenn es vereinzelt Versuche gibt, solche Plattformen aufzubauen. Allerdings sind OER in den meisten Fällen digitale Ressourcen, die im Netz auffindbar sind. Wenn sie mit entsprechenden Metadaten versehen sind, kannst du auch gezielt nach ihnen suchen.
Technisch betrachtet gibt es zwei Arten von Plattformen, auf denen Bildungsmaterialien gesucht und gefunden werden können:
Repositorien (Repositories) bezeichnen Datenbanken, auf denen Ressourcen abgelegt sind. Ein Beispiel dafür wäre ein Publikationsserver einer Bibliothek. Darüber hinaus gibt es sogenannte Referatorien (Referatories), die Metadaten und Links enthalten und somit auf die Materialien verweisen.
[Quelle: „OER in der Hochschulbildung“ von David Eckhoff, Universität Duisburg Essen, für OERinfo – Informationsstelle OER unter CC BY 4.0 auf
https://open-educational-resources.de/dossierseite/?praxis=allgemein&bereich=hochschule. Der Text wurde Julia Joachim gekürzt und von Christian Pfliegel sprachlich an das vorliegende Buch angepasst.]
7.8.1 Hochschulsammlungen
Wie eingangs erwähnt, gibt es im deutschsprachigen Bereich keine zentrale Anlaufstelle, auf der man OER findet. Im internationalen Kontext lohnt sich ein Blick auf das Open Education Consortium, das die Suche nach Kursen und Kursmaterialien von hunderten Hochschulen weltweit ermöglicht.
Beispiele für Sammlungen von OER in Deutschland sind u. a. die Hamburg Open Online University (HOOU), ein Verbundprojekt aller Hochschulen im Land Hamburg, die Plattform OpenRUB von der Ruhr Universität Bochum, das zentrale OER-Repositorium des Landes Baden-Württemberg (ZOERR) und die MOOC-Plattform Mooin, die von der Firma Oncampus betrieben wird.
7.8.2 Bibliotheken
Auch für Bibliotheken sind OER ein Thema, gleichzeitig können Bibliotheken mit ihrem Know-how im Bereich Metadaten einen wertvollen Beitrag zum Ausbau einer OER-Infrastruktur leisten. Ganz praktisch, und schon jetzt möglich, sind Filtermöglichkeiten nach OER-Lizenzen.
Bei der erweiterten Materialsuche der Digitalen Bibliothek Thüringen oder im Bielefeld Academic Search Engine besteht bspw. die Möglichkeit, nach Nutzungsrechten zu filtern.
7.8.3 Sonstige Plattformen für OER-Bildungsmaterialien
- https://www.oercommons.org: Suche nach offenen Bildungsressourcen verfeinerbar nach: Art der Lizenz, Thema, Bildungsniveau etc.; Art der Medien: Texte, Video, Audio, Simulationen, Bilder.
- https://www.edutags.de: Überblick über offen zugängliche Bildungsressourcen im deutschsprachigen Raum.
- https://www.bildungsserver.de/elixier/suche.html: Meta-Suchmaschine des Landesbildungsserver. Viele dieser Länderangebote bieten Verweise auf Materialien, häufig auch schon mit Auswahlmöglichkeiten für freie Lizenzen.
- E-Lectures der TU Darmstadt mit CC-Lizenzen; Art der Medien: Videos, Vorlesungsfolien.
- Vorlesungsaufzeichnungen der Uni Hamburg: Art der Medien: Videos.
- Vorlesungsaufzeichnungen der Uni Hamburg: Art der Medien: Videos.
- https://imoox.at/mooc/: viele MOOCs unter offener Lizenz.
- https://www.oncampus.de/mooin: viele MOOCs unter offener Lizenz.
- open.michigan: zum Finden, Benutzen, Erstellen und Teilen offener Lernressourcen; nach Fachrichtungen sortiert; Art der Medien: Texte, Vorlesungsfolien, Videos.
- Yale College: Freie Lernressourcen, die nach Fachrichtungen sortiert sind.
- TU Darmstadt: E-Lectures mit CC-Lizenzen. Art der Medien: Videos und Vorlesungsfolien
7.8.4 Quellen für Bilder
- www.google.de
- https://ccsearch.creativecommons.org/
- https://oerhoernchen.de/suche
- https://beta2.oerhoernchen.de/hochschule. Betaversion für Hochschulinhalte
- www.kurzelinks.de/oersuchen
- www.flickr.com

Praxistipp
Die häufig und gerne genutzten freien Bilddatenbanken Unsplash, Pixabay und diverse andere verwenden keine CC-Lizenzen, sondern eigene Lizenzvarianten. Diese Inhalte sind daher strenggenommen keine OER-Materialien.
Darauf ist bei ihrer Verwendung Rücksicht zu nehmen! Der Grund für eine eigene Lizenz ist bei diesen Datenbanken, dass sie teilweise komplett nachgebaut wurden von Konkurrenten. Als Folge dessen ist häufig eine freie Verwendung (auch kommerziell) im Rahmen der Lizenz, der Aufbau einer eigenen, öffentlichen Datenbank aber untersagt (unter einer CC-Lizenz wäre dies erlaubt).
- Sucheinstellungen bei Google
Bei Google müssen besondere Einstellungen vorgenommen werden, um gezielt nach Materialien unter freier Lizenz zu suchen. Dabei unterscheidet sich die Suche nach Texten etwas von der Bildsuche:
Bei Google nach Texten suchen:
Um bei Google nach Texten zu suchen, die unter einer freien Lizenz stehen, gehe einfach so vor:
Klicke unter der Google-Suchzeile auf „Einstellungen“, dann auf „erweiterte Suche“:

In der sich öffnenden Maske kannst du ganz unten bei „Nutzungsrechte“ wählen, nach welchen Lizenzen gesucht werden soll:

Bei Google nach Bildern suchen
Um bei Google nach Bildern zu suchen, die unter einer freien Lizenz stehen, klicke folgendes Feld an:


Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
Das Handbuch gibt allen Menschen, die bisher selbst wenig Erfahrung in der Durchführung von Online-Veranstaltungen haben, Werkzeuge, Tipps und Tricks an die Hand für einen guten Einstieg in die digitale Bildung. Vom Einladungsschreiben, über die Technik, bis hin zur Planung und Konzeption auch großer Veranstaltungen.
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