Viele Lehrende sorgen sich um die Qualitätsstandards von OER, die anders als z. B. gedruckte Bücher oder Journalartikel keine professionelle Qualitätsprüfung durchlaufen. Es gibt keine zentralen Prüfinstanzen oder Qualitätssiegel. Tatsache ist jedoch auch, dass veröffentlichte Materialien ebenso wenig eine hundertprozentige Qualitätsgarantie versprechen können. Zudem haben Community-Projekte wie Wikipedia bewiesen, dass Qualität auch außerhalb der gewohnten Bahnen möglich ist. Gerade die allgemeine Verfügbarkeit von OER (zumeist online) führt zu einer fortlaufenden „Schwarm-Qualitätskontrolle“ und stetiger Weiterentwicklung.
Hochschullehrende sind bei der Verwendung von OER letztlich ebenso wie bei der Verwendung „klassisch“ veröffentlichter Materialien gefordert, diese auf Glaubwürdigkeit, Qualität und Nutzbarkeit kritisch zu prüfen. Es gelten dieselben Kriterien wie auch in anderen Zusammenhängen bei der Suche nach wissenschaftlichen Quellen: Belegte und nachvollziehbare Ausführungen, korrektes Zitieren, vollständige Quellen- und Lizenzhinweise etc. Gleichzeitig profitieren sie von der Schwarmintelligenz und der Arbeit vieler Experten, die die Materialien erstellen und weiterentwickeln, und können selbst ebenfalls dazu beitragen.

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
Das Handbuch gibt allen Menschen, die bisher selbst wenig Erfahrung in der Durchführung von Online-Veranstaltungen haben, Werkzeuge, Tipps und Tricks an die Hand für einen guten Einstieg in die digitale Bildung. Vom Einladungsschreiben, über die Technik, bis hin zur Planung und Konzeption auch großer Veranstaltungen.
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