Wie mehrfach in diesem Buch geschrieben, gibt es gute Gründe dafür, den Teilnehmer:innen Vorträge von Referent:innen im Vorfeld zur Verfügung zu stellen, um die synchrone Onlinezeit so kurz wie möglich zu halten.
„Interactive Video“
Mit H5P können Aufzeichnungen, aber auch vorhandene Videoclips, sehr einfach mit Interaktionen (Texteinblendungen, Fragen zum Inhalt, Einblenden von Bildern, Links usw.) aufgewertet werden:

Dies gilt nicht nur für eigenes Material, auch vorhandenes Videomaterial von YouTube, Vimeo und anderen Plattformen kann verwendet werden, da für eine Bearbeitung in H5P kein Download (und somit keine Copyright-Probleme) Voraussetzung ist.
„Memory“
Auch, oder vor allem, in Online-Formaten spielt das Thema Beziehung eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ist es oft schwierig, dass sich die Teilnehmer:innen kennenlernen. Es hat sich gezeigt, dass die H5P-Interaktion Memory eine gute Möglichkeit für die Teilnehmer:innen ist, zumindest die Namen und die Gesichter der anderen vor einem Online-Seminar kennenzulernen:


Praxistipp
Sobald das Memory erfolgreich gelöst wurde, wird die Zeit angezeigt. Über die Bestzeiten kann so ein kleiner Wettbewerb (vielleicht sogar mit einem kleinen Preis?) veranstaltet werden, was die Motivation und auch den Spaß der Teilnehmer:innen noch einmal steigert :-). Du kannst dir ziemlich sicher sein, dass danach die Meisten die Namen zu den Gesichtern gelernt haben!
„Find the word“
Eine dritte Interaktion, die ich im Rahmen von Online-Veranstaltungen schon erfolgreich genutzt habe, ist „Find the word“:

Bei „Find the word“ können Begriffe in einem Buchstabenfeld versteckt werden. Da auch hier die Zeit erfasst wird, die zum Lösen benötigt wird, kann auch diese Interaktion gut für einen kleinen Wettbewerb genutzt werden. In der Praxis können so z. B. Fachbegriffe versteckt werden, die im Zusammenhang mit dem Seminar stehen. Die Suche nach den Begriffen kann verbunden werden mit dem Auftrag, unbekannte Begriffe zu recherchieren. Mit dieser Methodik kann sichergestellt werden, dass die Teilnehmer:innen zu Beginn eines Online-Seminars eine vergleichbare sprachliche Basis haben.
Im Kontext von Sprachkursen kann diese Interaktion ebenfalls gute Dienste leisten (Tipp: Für einen Sprachkurs lohnt sich auch ein Blick auf die Interaktion „Dialog Cards“!).

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
Das Handbuch gibt allen Menschen, die bisher selbst wenig Erfahrung in der Durchführung von Online-Veranstaltungen haben, Werkzeuge, Tipps und Tricks an die Hand für einen guten Einstieg in die digitale Bildung. Vom Einladungsschreiben, über die Technik, bis hin zur Planung und Konzeption auch großer Veranstaltungen.
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