Zentrales Element des Schülerzeitungsseminars ist der Blog. Er ist Produkt und Arbeitsmittel zugleich: Hier haben die Nachwuchsjournalist:innen ihre Übungsartikel veröffentlicht, und fanden hier gleichzeitig Materialien und Inhalte, um sich Wissen anzueignen beziehungsweise aufzufrischen. Er ist sozusagen digitale Arbeitsmappe und Online-Schülermagazin in einem.
Der Blog wurde kostenlos über die WordPress-Plattform erstellt. Wer auf diesem Wege bloggen möchte, muss sich lediglich mit einem WordPress-Account registrieren und eine Domain aussuchen, die in der kostenlosen Variante immer auf„wordpress.com” endet. Für die Arbeit im Seminar ist eine suchmaschinenoptimierte Adresse aber ohnehin nicht von Belang, da der Blog auf „privat“ eingestellt ist. Grundsätzlich gibt es drei Privatsphäre-Einstellungen für WordPress-Blogs: Öffentlich (für jedermann im Internet sichtbar und über Google auffindbar), öffentlich aber nicht indiziert (nur über die direkte URL aufrufbar, nicht aber bei Google gelistet) oder privat. Privat bedeutet: Nur wer ein WordPress-Konto hat und vom Administrator des Blogs freigeschaltet wird, kann die Inhalte lesen.
Zu empfehlen ist eindeutig die Einstellung privat – schon allein aus presserechtlicher Sicht. Außerdem bietet es den Schüler:innen eine geschützte Atmosphäre. Dies hat zwar den Nachteil, dass der Zugang zu diesem Tool nicht ganz so niederschwellig ist, weil sich die Seminarteilnehmer:innen einen (kostenlosen) WordPress-Account anlegen müssen. Aber das funktioniert mit wenigen Klicks und der vergleichsweise geringe Aufwand lohnt sich gerade bei mehrtägigen Seminaren, zumal der Blog ja auch nach Seminarende bestehen bleibt und ein Zugang zu den erarbeiteten und Übungen und Informationen jederzeit möglich ist.
Es gilt noch festzulegen, welche Nutzerrollen die Seminarteilnehmer:innen bekommen sollen. Wir haben uns dafür entschieden, den Schüler:innen lediglich die Rechte eine:r „Leser:in“ zu übertragen. Das heißt, sie können auf alle Inhalte zugreifen, aber selbst nichts auf dem Blog bearbeiten. So sparten wir uns eine technische Einführung in das WordPress-System und nutzten die Zeit lieber für das Schreiben der Artikel. Die fertigen Texte wurden von den Seminarleiterinnen in den Blog eingepflegt.
Bevor das Seminar beginnt, sollte der WordPress-Blog vorbereitet werden. Das Content-Management-System von WordPress ist auch für Neulinge relativ einfach und intuitiv zu verstehen, eine gewisse Einarbeitungszeit ist jedoch notwendig, damit während des Seminars alles reibungslos verläuft. Wir befüllten den Blog bereits im Vorfeld mit etlichen Best-Practice-Beispielen für journalistische Artikel, von der Glosse bis zur Reportage. Im „Materialkoffer“ stellten wir für die Seminarteilnehmer:innen verschiedene praktische Hilfen bereit: Handouts zu besprochenen Themen als PDF zum Download, weiterführende Links oder eingebettete Videos. Hier konnten sich die Schülerzeitungsredkteur:innen mit sämtlichen Informationen versorgen, die sie für ihre Arbeit benötigten. Nach dem Seminar fügten wir auch die Mitschnitte aus der Zoom-Konferenz und die als PDF exportierten Brainstormings der Miro-Boards in den Materialkoffer ein.

Das Buch zum Beitrag
Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch “Das Handbuch für digitale Bildungsformate” – ein Werk von Christian Pfliegel.
Das Handbuch gibt allen Menschen, die bisher selbst wenig Erfahrung in der Durchführung von Online-Veranstaltungen haben, Werkzeuge, Tipps und Tricks an die Hand für einen guten Einstieg in die digitale Bildung. Vom Einladungsschreiben, über die Technik, bis hin zur Planung und Konzeption auch großer Veranstaltungen.
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